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Was ist Metapolitik

Metapolitik wirkt nicht nur politisch, sondern im gesamten gesellschaftlichen Kontext, im Bereich von Zusammenarbeit und in der Projektbearbeitung. Der strategische Horizont ist ein langfristiger. Dadurch, dass die Kultur transformiert werden soll, ist die Zielverfolgung ganzheitlicher und nachhaltiger ausgerichtet.

Metapolitik ist der Handlungsraum, der sich auf die strategische Beeinflussung und Gestaltung des politischen Vorfelds bezieht, welches letztlich politische Prozesse prägt.

Es geht dabei nicht um unmittelbare politische Maßnahmen oder Parteipolitik, sondern um die langfristige Veränderung der gesellschaftlichen und kulturellen Grundlagen, die die politischen Entscheidungen und den öffentlichen Diskurs beeinflussen.

Eigenschaften von Metapolitik

Langfristige Strategie: Metapolitik wird als langfristige Strategie verstanden, die darauf abzielt, die kulturellen und ideologischen Voraussetzungen zu verändern, die die politische Landschaft formen. Dabei wird versucht, die öffentliche Meinung, kulturelle Werte und intellektuelle Diskurse so zu beeinflussen, dass bestimmte politische Ziele und Ideen in der Gesellschaft verankert werden.

Ideologische Hegemonie: Metapolitik wird als Bestreben gesehen, ideologische Hegemonie zu erlangen, indem der kulturelle Diskurs dominiert wied. Dies schließt die Nutzung von Medien, Bildungseinrichtungen, Kunst und anderen kulturellen Sphären ein, um die eigenen Ideen und Werte zu verbreiten und zu normalisieren.

Transformative Praxis: Metapolitik ist eine Form des transformativen Handelns, bei dem bestehende Machtstrukturen und ideologische Dominanzen herausgefordert und transformiert werden sollen. Es geht darum, alternative Narrative und Denkmuster zu etablieren, die gegen die vorherrschenden gesellschaftlichen Normen und Werte stehen.

Die Wurzeln der Metapolitik lassen sich in verschiedenen historischen und theoretischen Kontexten finden:

Gramscianische Hegemonietheorie: Der italienische Marxist Antonio Gramsci ist eine zentrale Figur in der Entwicklung des metapolitischen Denkens. Gramsci argumentierte, dass politische Macht nicht nur durch direkte Kontrolle über staatliche Institutionen erlangt wird, sondern durch die Hegemonie im kulturellen und ideologischen Bereich. Er betonte die Bedeutung der „kulturellen Hegemonie“ und der Notwendigkeit, die intellektuellen und moralischen Führungsrollen in der Gesellschaft zu übernehmen, um politische Macht zu konsolidieren.

Konservative Revolution: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in Europa, insbesondere in Deutschland, eine Bewegung, die als Konservative Revolution bekannt wurde. Denker wie Carl Schmitt und Ernst Jünger vertraten die Ansicht, dass eine tiefgreifende kulturelle und ideologische Erneuerung notwendig sei, um die Gesellschaft in eine neue Richtung zu lenken.

Metapolitik wird in der Praxis durch verschiedene Maßnahmen und Strategien umgesetzt:

Kulturelle Veranstaltungen und Netzwerke: Organisation von Konferenzen, Festivals und anderen kulturellen Events, um Netzwerke zu schaffen und Ideen zu verbreiten und Haltung zu setzen.

Medien und Publikationen: Gründung von Zeitschriften, Blogs und Verlagen, um alternative Narrative zu fördern und die öffentliche Meinung zu zu bereichern und zu beeinflussen.

Bildungsinitiativen: Schaffung und Unterstützung von Bildungsprogrammen, die alternative Perspektiven und kritisches Denken fördern.

Kunst und Literatur: Nutzung von Kunst, Literatur und anderen kreativen Ausdrucksformen, um gesellschaftliche Werte und Vorstellungen zu hinterfragen und zu transformieren.

Metapolitik konzentriert sich auf die tiefgreifende und langfristige Beeinflussung der kulturellen und ideologischen Grundlagen einer Gesellschaft.

Ziel von Metapolitik ist es, den Rahmen zu schaffen, in dem politische Prozesse und Entscheidungen – anders – stattfinden, um so eine nachhaltige und tiefgreifende Veränderung der Gesellschaft zu erreichen.

Metapolitik wirkt nicht nur politisch, sondern im gesamten gesellschaftlichen Kontext, im Bereich von Zusammenarbeit und in der Projektbearbeitung. Der strategische Horizont ist ein langfristiger. Dadurch, dass die Kultur transformiert werden soll, ist die Zielverfolgung ganzheitlicher und nachhaltiger ausgerichtet.

Es geht infolgedessen nicht nur um die Ergebnisse und um das Einwirken auf die Zielverfolgung, sondern um veränderte Grundlagen, die die gewünschten Ziele bedingen.