Israel als Vorreiter in der Wasserwirtschaft

Wasser gehört zu den elementarsten Bestandteilen der Natur, ohne welches das Leben nicht möglich ist. In Europa sind wir uns dieser Tatsache nicht immer voll bewusst, stellt doch Wasser eine scheinbar unendlich verfügbare Ressource dar. Doch es gibt Gebiete auf unserer Welt, in denen man tagtäglich mit dem hohen Wert des weißen Goldes konfrontiert wird. Zu diesen Gegenden gehört auch der Staat Israel, wo man es mittlerweile geschafft hat, mit ingenieurstechnischen Meisterleistungen die Wasserversorgung sicherzustellen.

Herzstück der Wasserversorgung Israels bilden Entsalzungsanlagen, mit denen aus salzhaltigem Meerwasser genießbares Trinkwasser gewonnen wird. Mittels eines speziellen Verfahrens, Umkehrosmose genannt, ist dies möglich. 2005 ging die erste der mittlerweile fünf Entsalzungsanlagen in Betrieb, doch das technische Verfahren dahinter ist schon seit gut 270 Jahren bekannt. Aus Effizienz- und Kostengründen dauerte es jedoch, bis die Methode, bei der das Wasser mit hohem Druck durch eine teilweise durchlässige Membran, also eine dünne Materialschicht, geschleust wird, Marktreife erlangte. Für die Entwicklung hauptverantwortlich war in den 1950er Jahren der israelisch- amerikanische Wissenschaftler Sidney Loeb. Seine Grundlagenarbeit aufgegriffen wurde wiederum von einem Unternehmen mit israelischem Hintergrund, IDE Technologies, welches heute einer der Big Player in dem Wirtschaftssegment ist.

Diese moderne Technologie ermöglicht es Israel, fast seine gesamte Wasserversorgung damit zu decken. Jede Entsalzungsanlage produziert dabei, je nach Leistungsfähigkeit, zwischen 90 und 150 Millionen Kubikmeter sauberes Trinkwasser pro Jahr. Diese Art der Wassergewinnung wird zusätzlich durch weitere Formen ergänzt: So wird beispielsweise sogenanntes Grauwasser, sprich Abwasser, im großen Stil mit Bakterienkulturen und Sickerverfahren wiederaufbereitet und in der Landwirtschaft zur Bewässerung von Feldern und Plantagen genutzt. Auch bilden Wasserleckagen-Detektoren einen wichtigen Beitrag, wodurch mit dem Einsatz von Breitbandtechnologie und GPS auch kleinste Löcher gefunden werden können und so die Versorgungssicherheit für den Verbraucher erhört werden kann.

Für Wissenschaftler und Ingenieure ist das Thema mit den bereits etablierten Methoden zur Wassergewinnung bzw. Wassereinsparung noch nicht abgehackt, vielmehr stellt es einen ständigen Lernprozess dar, um offene Fragen, wie z.B. zur negativen Auswirkung des mineralstoffarmen, entsalzten Trinkwasser, zu klären. Israel leistet, als westlich-zivilisiertes und technologisch fortschrittliches Land, zusammen mit den dort ansässigen Unternehmen einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung im Bereich der Wasserversorgung und könnte so mittel- bis langfristig einen enormen Beitrag zur weltweiten Verbesserungen der Lebensbedingungen für Millionen von Menschen leisten.

Weiterführender Artikel: Mit Wasserkraft in die Energiezukunft

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