Portalbereich Ost, 70m Tunnel in offener Bauweise werden noch hergestellt. Quelle: LPA
Die Baustelle der neuen 3,36 Kilometer langen Umfahrungsstraße von Kastelbell und Galsaun, die sich zwischen Schloss Kastelbell und der Gewerbezone Galsaun erstreckt, hat nach mehreren Monaten des Stillstands wieder an Fahrt gewonnen. Die Baufirma sah sich zeitweise mit Schwierigkeiten konfrontiert. Nach einer gerichtlichen Entscheidung erhielt die nächstgereihte Firma den Auftrag für die Arbeiten die Bauarbeiten sind nun wieder im Gang.
Die Prioritäten dieses baulichen Eingriffs liegen nicht nur auf der Sicherheit, sondern auch auf der Lebensqualität und der regionalen Entwicklung. Mehr als 13.000 Fahrzeuge quetschen sich täglich auf der bisherigen Straße. Die Bauarbeiten befinden sich nach der jüngsten Entwicklung wieder im Zeitplan, und die Umfahrungsstraße soll so rasch wie möglich fertiggestellt werden. Verlässliche Partner, Qualität und eine strukturierte Herangehensweise sind für die Umsetzung dieser Pläne von entscheidender Bedeutung.

Der Tunnelvortrieb der ca. 2.500 Meter langen Röhre begann zunächst von Osten aus und setzte sich dann leicht zeitversetzt von Westen aus fort. Bis auf einen sehr kurzen Abschnitt ist die Haupttunnelröhre mittlerweile vollständig ausgehoben. Im westlichen Teil schreitet die Tunnelabdichtung weiter voran. Nach Abschluss der Abdichtungsarbeiten wird die Tunnelinnenschale aus Beton gegossen. Der Vortrieb für die vier Fluchtstollen, die insgesamt etwa einen Kilometer lang sind, wird ebenfalls wieder aufgenommen. Rund 20 Prozent der Fluchtstollen sind bereits fertiggestellt. Der Verantwortliche für das Verfahren geht davon aus, dass die noch ausstehenden Arbeiten mindestens anderthalb Jahre in Anspruch nehmen werden.
Die Trassenführung wurde so geplant, dass der Eingriff in die Landschaft und den kulturellen Kontext auf ein Minimum beschränkt wird. Im Zuge der Bauarbeiten erfolgen Anpassungen an der Straße, insbesondere an Engstellen wie beim Schloss Kastelbell. Der neue Tunnel wird an zwei Stellen an die Staatsstraße angebunden: Im Osten wird ein Kreisverkehr errichtet, während im Westen, nahe der Industriezone Galsaun (450 Meter vom Schloss Kastelbell entfernt), eine T-Kreuzung entstehen wird. Innerhalb des Tunnels sorgen vier Fluchtstollen und vier Pannenbuchten für zusätzliche Sicherheit. Zudem wird ein modernes Belüftungssystem installiert. Im Falle eines Brandes kann dieser präzise lokalisiert werden, während Rauchgase über eine Zwischendecke oberhalb der Fahrbahn zum Ostportal geleitet und dort über den Kamin abgeleitet werden können.
An den Anschlusspunkten West und Ost werden auch Steinschlagschutzzäune sowie Dämme errichtet, um diese Bereiche vor geologischen Risiken zu schützen. Der Tunnel wird schließlich mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern befahrbar sein. Die Gesamtkosten für den Bau der Umfahrung belaufen sich auf rund 75 Millionen Euro.


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