Geht es um Innovation im Bauwesen, steht das Thema Digitalisierung ganz oben auf der Agenda der Beteiligten auf planender, ausführender und betreibender Seite. Insbesondere das Thema „BIM“ (Building Information Modeling) verspricht einen entsprechenden Innovations-Impuls für die gesamte Branche und zwar von der Planung bis zur Instandhaltung – und damit im gesamten Lebenszyklus.
Die technischen Möglichkeiten, die die Digitalisierung bietet, sind die eine Schlagseite. Wichtiger ist allerdings die Kultur der Planung.
Es ist folgerichtig, wenn von „Integraler Planung“ die Rede ist. Indem alle am Bau Beteiligten im möglichst frühen Planungsstatus die intensive Zusammenarbeit pflegen, entstehen Lösungen, die besser und weitreichender sind. Die Digitalisierung ist in diesem Zusammenhang eine effiziente Methode, um die Zusammenarbeit zu verbessern und zu beschleunigen. Aber ohne Planungskultur geht es nicht.
Der „klassische“ Planungsprozess, bei dem der Architekt das Raumprogramm sowie die Gestaltung liefert und sich sodann Tragwerksplaner oder Statiker sowie Haustechnik mit der technischen Realisierung befassen, gehört dementsprechend der Vergangenheit an. Umso weiter der Planungsprozess fortschreitet, umso geringer ist die Einflussmöglichkeit auf die Planung und umso höher sind die Kosten bei Versäumnissen.
Lösungen, die einfach, kostenoptimal und genial sind, entstehen dann, wenn Raumprogramm, Ästhetik und Gestaltung, Statik und Tragwerksplanung, Haustechnik und digitale Vernetzung des Gebauten nicht getrennte Planungsprozesse sind, sondern von Beginn an gemeinsam und gleichberechtigt in der Planung berücksichtigt werden.
Das Gebaute ist dann kein Flickwerk, sondern eine ganzheitliche Lösung. Umso wichtiger sind Beteiligte im Planungsprozess, die über den eigenen Planungshorizont hinaus denken. Als Statiker oder Tragwerksplaner bedeutet das vor allem auch, aktiv an der Gestaltung teilzuhaben.
Die Kultur ist auch beim Planen das Wesentliche.
Abbildung: Tragwerskentwurf für eine Holzbaustruktur, Finite Elemente.
Guter Beitrag, der Punkt der Kultur erscheint mir am wichtigsten. Im Alltag ist es die Kultur an der Änderungen gelingen oder scheitern
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Vielen Dank für den Kommentar! Ich erachte es als wesentlich, dass zuerst die Kultur und dann erst BIM und Digitalisierung kommen.
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Guter Beitrag! Man versteht, dass du an die Zukunft denkst!
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