Wenn es kälter wird: Wohnwärme in Zeiten der Energiekrise

Die Frage nach der Wohnwärme, die lange Zeit einfach nur eine Frage des persönlichen Komforts war, ist heute eine zutiefst politische, außenpolitische und verteidigungspolitische Angelegenheit. Jeder Grad Celsius ist offenbar politisch entscheidend.

Dieser Umstand zeigt allerdings auch die Wirren des Energiemarktes sowie die Versäumnisse in einer anzustrebenden Unabhängigkeit von Russland auf. Fakt ist, dass es aus europäischer Sicht außenpolitisch zu jeder Zeit anzustreben gewesen wäre, unabhängig von Russland zu sein, dass das Thema „Autarkie“ allerdings bisher politisch im Abseits stand. Ein Umstand, der uns heute auf den Kopf fällt.

Die energetischen Alternativen für eine breit angelegte Energieversorgung stehen technologisch zur Verfügung. Die Anstrengungen in effektive und weitreichende Investitionen in die Infrastruktur waren allerdings zu gering.

Auf der anderen Seite stellt sich allerdings – mittel- und längerfristig – auch die Frage neu, wie wir bauen wollen. Der „moderne“ Glaspalast, im Winter beheizt und im Sommer gekühlt, der nicht ohne exzessive Energiezufuhr auskommt, kann nicht das Ende der Geschichte darstellen. Gegenüber „künstlicher Intelligenz“ wird die „natürliche Intelligenz“ im Sinne eines „Less is more“ und einer Nutzung der natürlichen Prinzipien wesentlicher.

Die Abhängigkeit von den globalen Märkten wird eher zum Problem. Versorgungssicherheit durch lokale und regionale Kreisläufe werden wichtiger. Das Bauen mit lokal verfügbaren Baumaterialien und Bautechniken wird bedeutend. Der Holzbau gewinnt hier deutlich an Bedeutung, weil lokales Know-how und lokale Materialverfügbarkeit gegeben sind.

Ganz am Ende stellt sich dann noch die Frage, wie die Angst vor der Dunkelheit, vor exzessiven Energiepreisen, die nicht mehr zu stemmen sind und vor massiven Einschränkungen unser Verhalten und unser Gemüt verändern. Die „stille Nacht“ wird derzeit realistischer.

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