Bessere Planung und kreative Energie

Bauprojekte stehen vielfach unter der Prämisse, dass „gewurschtelt“ und „gepfuscht“ wird. Mangels Vorbereitungen, Voruntersuchungen, Planungs- und Abstimmungszeiten sowie aufgrund des Umstandes, dass es sich nie um Serienprodukte und immer um komplexe Einzelanfertigungen handelt, sind die Probleme vorprogrammiert.

Vielfach sind die Projekte nicht von Anfang an über alle Gewerke hinweg bis ins letzte Detail durchgeplant, sodass zahlreiche Fragestellungen erst im Bauablauf auftreten und – irgendwie – gelöst werden müssen. Die „Planung auf der Baustelle“ verursacht dann weit mehr Probleme, als sie löst.

Hinzu kommen harte Verhandlungspositionen, bei denen niemand von der eigenen Haltung abrücken will. Die Konsequenz sind Diskussionen und Debatten, die eskalieren, weil grundlegende Regeln des Verhandlungsmanagements unberücksichtigt bleiben und es einmal mehr um die unverrückbaren Positionen als um die eigentlichen Motive und gemeinsamen Ziele geht.

Was sich dann einstellt, sind „Blockaden im Kopf“, die alle Beteiligten belasten und das Klima vergiften.

Vielleicht geht es auch anders. Mit Optimismus, Kreativität, einer Lern- und Fehlerkultur, Wertschätzung und gemeinsamen Zielen, für dies es sich zu „kämpfen“ lohnt und die nicht im Rahmen persönlicher Befindlichkeiten, sondern gemeinsamer Zukunftsvisionen liegen.

Jeden Tag ein kleines Stückchen besser werden und den Planungs- und Bauablauf optimieren, jeden Tag die eigenen Kompetenzen ausweiten, um sich von der reinen Projektbearbeitung in Richtung kreativer Gestaltung zu bewegen, setzt kreative Energie frei. Es ist dann nicht nur ein reibungsloser Planungs- und Bauablauf möglich, sondern unter anderem auch bessere Projekte und Umgebungen.

Durch eine integrale und interdisziplinäre Planung, bei der alle Planungs- und Ausführungsbeteiligten in einem frühen Stadium zusammen wirken und die beste gemeinsame Lösung unter der Prämisse, dass menschliches Zusammenarbeiten unter Berücksichtigung einer positiven Fehlerkultur, auf Perfektionierung und Lerneffekte ausgelegt ist, sind Fortschritte zu erzielen, die dann, wenn bei jedem Projekt wieder gleich gepfuscht wird, nicht zu erreichen sind. Es ist eine grundlegende „andere“ Planungskultur nötig.

Wer sich ansieht, wie die innovativen Kräfte im Silicon Valley oder in Start-ups wirken, der muss zur Überzeugung gelangen, dass ein derartiger Optimismus sowie die Ansicht, es geht alles auch besser, einfacher und angenehmer, ist die gemeinsame Freude am Projektverlauf wieder erreichbar.

Vielfach sind die Dinge nicht deshalb kompliziert, weil sie kompliziert sind, sondern weil dieses Wissen oder Halbwissen nicht zugänglich gemacht, nicht debattiert und nicht dialogisiert wird, sodass auch keine Weiterentwicklung, sondern Stillstand ansteht.

Arbeit ist im Informationszeitalter keine starre Struktur, sondern ein offener Dialog, der Wissen und Erfahrung zugänglich macht, den individuellen Fortschritt sucht und findet und den Spaß wieder als zentralen Bestandteil ins tägliche Tun holt. Das erfolgreiche und schöne Projekt, an dem viele Einzelne beitragen, ist ein Ziel, das erfüllt. Jeder leistet das Seine, jeder kann sich entwickeln und verwirklichen. Jeder wird am Erfolg beteiligt.

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