Vielfach ist es ein Gefühl des Mangels, aber auch eine latente Angst, die Dinge nicht überblicken zu können, nachzuhinken, abhängig zu sein, viele unbeantwortete Fragen, das Verstehen-Wollen um jeden Preis, das verzweifelte Suchen nach Antworten und Halt, das eine permanente Unruhe in uns erzeugt.
Das Gefühl von Angst kann produktiv oder negativ sein. Negativ, wo es blockiert und das Nicht-Handeln scheinbar rechtfertigen soll. Produktiv, wo es zum Tun anspornt und optimistisch bleibt.
Wenn wir einen Mangel verspüren, sind wir unrund. Würden sich alle diese Fragen nicht stellen, wäre das Leben entspannter. Unbedarftes Leben, wie bei so vielen. Besseres Leben, wer weiß. Einfacher auf jeden Fall.
Martin Walser sagt jedoch so schön: Meine Muse ist der Mangel.
Der schnelle Erfolg würde uns nur davon abhalten, den Dingen auf den Grund zu gehen. Noch schlimmer ist nur Erfolg ganz ohne Leistung. In beiden Fällen geht dem Erfolg kein Wachstum einher und der Fall kann tief sein.
Doch weil dem nicht so ist, weil das entspannte und unbedarfte Leben keine Option ist, sammeln wir Bücher, Informationen, Wissen. Scheinbar ziellos. Aber irgendwie doch um konkrete, immer wiederkehrende Fragen herum, die anfangs latent sind und die dann immer klarer werden. Es gärt in uns. Die Interessen werden dichter. Die Wolken ziehen sich zusammen. Die Explosion lauert.
Vielfach arbeiten wir uns auch an Fragen ab, die weit entfernt sind von uns, extreme Ausnahmen behandeln, doch das Naheliegende verständlicher machen und uns besser einordnen lassen.
Oftmals verlaufen wir uns auch. Doch das gehört dazu.
Der immense Reichtum, das sind die Fragen, die in uns gären, die unser abenteuerliches Herz und unseren offenen Geist ausmachen. Eine Jugend im Geiste. Ein neugieriges und zuversichtliches Lächeln, das uns niemand nimmt. Das Voranschreiten in neue Welten, neue Gipfel und neues Terrain. Der Pionierdrang.


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