Die Olympischen Winterspiele 2026, offiziell bekannt als Milano Cortina 2026, finden vom 6. bis 22. Februar 2026 statt. Beteiligt ist an den Olypischen Spielen auch Antholz, das rund 380 Kilometer von Mailand entfernt ist.
Das Konzept Mailand Cortina fand durch die weit verstreuten Austragungsorte – zwischen Mailand und Cortina d’ Ampezzo liegen über 400 Kilometer – Kritik. Durch die Entfernungen sind Mobilität und Logistik beeinträchtigt.
1956 hatten die Olympischen Winterspiele in Cortina d‘ Ampezzo stattgefunden. Gegenüber einer konzentrierten Austragung aller Winterspiele in Cortina ist die dezentrale Austragung dort, wo ohnehin bereits entsprechende Wintersportanlagen bestehen, selbstverständlich ein Vorteil.
Die Wettkämpfe werden an verschiedenen Austragungsorten in Italien ausgetragen:
Mailand (Lombardei): Eishockey, Eiskunstlauf, Eisschnelllauf, Shorttrack sowie die Eröffnungsfeier im San-Siro-Stadion.
Cortina d’Ampezzo (Venetien): Alpiner Skilauf Damen, Bob, Curling, Rodeln, Skeleton, Para Ski Alpin, Para Snowboard, Rollstuhlcurling und die Paralympische Schlussfeier.
Antholz (Südtirol): Biathlon.
Bormio (Lombardei): Alpiner Skilauf Herren, Skibergsteigen.
Livigno (Lombardei): Freestyle-Skiing, Snowboarding.
Predazzo (Fleimstal, Trentino): Nordische Kombination, Skispringen.
Lago di Tesero (Fleimstal, Trentino): Nordische Kombination, Skilanglauf, Para Biathlon, Para Skilanglauf.
Arena in Verona (Venetien): Olympische Schlussfeier und Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele.
Hinzu kommen Probleme, die die Infrastruktur im Allgemeinen betreffen, darunter die Kosten sowie die Umweltauswirkungen. Einige der geplanten Anlagen und Sportstätten werden nach den Spielen wohl nur wenig genutzt werden, wie bereits bei früheren Olympischen Spielen geschehen.
Besonders in kleinen Orten wie Cortina d’Ampezzo gibt es Zweifel, ob der Bau neuer Sportanlagen langfristig gerechtfertigt ist.
In Südtirol selbst gibt es große Zweifel an der Olympia-Teilnahme durch Antholz. Die Frage, die sich aufdrängt, ist, inwiefern Antholz eine Sichtbarkeit erhält oder ob der Austragungsort im Schatten von Mailand und Cortina stehen wird. Eine Austragung als Winterolympiade in der Europaregion Tirol wäre vorteilhaft.
Hinzu kommt der Problembereich Verkehrsüberlastung, Umwelt und Massentourismus bis Übertourismus (overtourism). Selbstverständlich wird das eine oder andere Hotel in Südtirol bereits mit Olympia gerechnet haben.
Um die Winterolympiade in Südtirol auszutragen, wurden umfangreiche Infrastrukturinvestitionen getätigt: Die Riggertalschleife, der Ausbau der Staatsstraße im Pustertal, der Neubau von Brücken, neue Speicherbecken in Antholz, neue Beschneiungsanlagen in Antholz, die Errichtung neuer Bauwerke und Zugänge.
Während sich Südtirol stark auf Antholz konzentriert, kommen auch und vor allem Auswirkungen auf den südlichen Landesteil, nämlich das Südtiroler Unterland, zu. Da wichtige Disziplinen im Fleimstal ausgetragen werden, wird der Verkehrsknotenpunkt, die Ausfahrt der Brennerautobahn A22 in Neumarkt sowie die Fleimstalerstraße über Montan und Truden, wichtig.
Wie erfolgreich Olympia 2026 wird und welchen Vorteil Südtirol haben wird – und zwar das ganze Land -, wird sich zeigen.


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