Die Baubiologie als Teilbereich der Bauökologie untersucht die gesundheitlichen Einflüsse von Baustoffen und Gebäuden auf den Menschen. Konkret geht es um die Frage nach dem „Gesunden Wohnen“.
Die konstruktive Baubiologie verlagert den Schwerpunkt auf das Strukturelle und Tragende, vom Baugrund zur Tragstruktur zue Bauphysik.
„Im Fokus der baubiologischen Sichtweise steht das menschenwürdige, ökologisch orientierte Bauen, das ein Gleichgewicht zwischen dem Menschen, der gebauten Zivilisation und der Natur anstrebt“ [1]. Infolgedessen ist die Baubiologie biologisch und kulturell ausgerichtet.
Auf dieser Grundlage werden Baustoffe nach baubiologischen Gesichtspunkten bewertet. Es geht darüber hinaus aber um Bauweisen und um menschliches Wohlbefinden.

Unbelastete, nicht künstlich veränderte Ausgangsstoffe gelten grundsätzlich als »baubiologisch empfehlenswert«, weil Eigenschaften wie
- Ökobilanz
- Hygroskopizität
- Diffusion
- Wärmespeicherung
- Toxizität
- Recycling
im Vergleich zu künstlichen Baustoffen in der Regel positiv bewertet werden können.
Bei den Baumaterialen sind Materialien anzustreben, die „natürlich“ sind, die Bauumgebung folglich nicht durch Emissionen belasten. Das „natürlich“ bezieht sich auf Baustoffe, die möglichst wenig verarbeitet, frei von schädlichen Zusätzen und aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen hergestellt sind. Das Ziel ist, die Innenraumluftqualität nicht zu beeinträchtigen und die Bauumgebung emissionsarm zu halten.
Typische Beispiele solcher Materialien sind:
- Holz (möglichst unbehandelt oder mit natürlichen Ölen/Lacken veredelt)
- Lehm (für Putze oder Mauerwerk – feuchtigkeitsregulierend und emissionsfrei)
- Naturstein
- Kalk- und Gipsputze
- Ziegel aus Ton
- Naturdämmstoffe wie Schafwolle, Hanf, Flachs, Holzfaser oder Zellulose.
Es ist eine ökologische Konsequenz notwendig. Das „ökologische“ Baumaterial alleine macht noch lange kein ökologisches Bauwerk aus. Es sind weiters Überlegungen in den Themenbereichen Energieeffizienz, Raumklima, Belüftung, Licht, Akustik und Haustechnik notwendig, damit ein konsequenter Entwurf entsteht. Nicht zu vernachlässigen sind die Bereiche Geotechnik und Tragwerk, die letztlich einen entscheidenden Einfluss auf das fertige Bauwerk und den Aufwand haben, das Bauwerk zu errichten.
Will man das Konzept bis zum Ende durchziehen, sind Einfachheit im Entwurf, intelligentes und integratives Konstruieren sowie ein Minimum an technischen Eingriffen notwendig.
Literatur:
[1] Nurgül Ece: „Baubiologie: Kriterien und architektonische Gestaltung“, Birkhäuser, Basel 2018


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