Erstmals beschrieben wurde der Zapfenstreich 1726 im Buch „Der vollkommene teutsche Soldat“ des Sachsen Johann Friedrich von Flemming.
„Der Große Zapfenstreich des Österreichischen Bundesheeres ist ein vielgliedriges, musikalisches Werk und entstand 1769 in der Hochblüte der österreichischen Militärmusik“ hält das Österreichische Bundesheer fest und nimmt auf den Umstand Bezug, dass der Zapfenstreich 1769 bei der österreichischen Armee erstmals auftauchte.
Und weiter: „Der Begriff „Zapfenstreich“ stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges und war das Zeichen für den Beginn der Nachtruhe in den Unterkünften der Landsknechte. Der Name lässt sich darauf zurückführen, dass zur Stunde der befohlenen Nachtruhe ein Strich über den Zapfen der Fässer gemacht wurde, um das Verbot des weiteren Verkaufs von Bier oder Wein kontrollieren zu können. Eine andere Erklärung ist, dass zum Zeichen des Dienstschlusses mit der Blankwaffe der Wachsoldaten auf den Zapfen der Fässer geschlagen bzw. „gestrichen“ wurde.“

Der „Große österreichische Zapfenstreich“ des österreichischen Bundesheeres ist auf historisch-traditionellen Elementen, wie der Signalmusik, aufgebaut und wurde anlässlich der 600-jährigen Zugehörigkeit Tirols zu Österreich im Jahr 1963 zusammengestellt, indem ein Tonstück entstand, das im militärischewn Kontext „zu besonderen feierlichen Anlässen, militärischen Feiern oder Manöverabschluss von der gesamten Musikkapelle gespielt wird“ [2].
Der Zapfenstreich gliedert sich in drei Teile:
- Der erste Teil beinhaltet historische Märsche und das Signal des
„Zapfenstreiches“, stellt dabei einen Bezug zur Zeit um 1700 her. Beendet wird der erste Teil durch die Traditionsmärsche „Prinz-Eugen-Marsch“ und „O du mein Österreich“. - Der zweite Teil bringt militärisch-religiöse Melodien, darunter das Niederländische Dakgebet.
- Der dritte und letzte Teil bringt das Signal „Zapfenstreich“, von einem Solotrompeter aus der Ferne geblasen. Der Höhepunkt vor dem „Abblasen“ und dem „Abschlagen“ des Großen Österreichischen Zapfenstreiches ist das Erklingen der österreichischen Bundeshymne.
Der Großer Österreichische Zapfenstreich weist große Ähnlichkeiten zum Großen Zapfenstreich der deutschen Bundeswehr auf. Der Große Zapfenstreich ist das protokollarisch höchstrangige militärische Zeremoniell der deutschen Bundeswehr und gilt als höchste Auszeichnung, die die deutschen Streitkräfte einer Zivilperson zuteilwerden lassen können. Das Zeremoniell geht auf die deutschen Befreiungskriege zurück.
Literatur:
[1] „Land und Militärkommando Tirol feierten den „Großen Österreichischen Zapfenstreich““, Bundesministerium für Landesverteidigung (Link)
[2] Abel Musikverlag (Link)

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