
Boden der Tatsachen
Erstens, ein Zurück auf den Boden der Tatsachen, zu den Fakten, zur klaren Analyse der rechtlichen, baurechtlichen, bauwirtschaftlichen und urbanistischen Tatsachen und zur – darauf aufbauenden – wohlüberlegten Entscheidung. Das Englische „back to earth“ oder „back to reality“ bezeichnet die Rückkehr zu den Tatsachen. Das gute Bauen verlangt eine klare Organisation. Ein Projekt steht und fällt mit seiner Führung. Es kommt darauf an, den rechtlichen Rahmen wahrzunehmen, Prozesse effizient zu steuern, Risiken und Konflikte zu erkennen, Gegenstrategien einzuleiten und den Ernstfall, wenn Konflikte schwerwiegend werden und juristische Konsequenzen drohen, erfolgreich zu lösen. Planung, Ausführung und Ergebnisverfolgung greifen konsequent ineinander. Das wesentliche ist das Ziel: Die erfolgreiche Projektverwirklichung.

Konstruktives Prinzip
Zweitens, das konstruktive Prinzip als konstruktive Konsequenz und Stringenz der Planung. Das Lateinische „constructio“ bedeutet das Zusammenschichten, das immer von unten nach oben, ausgehend vom Boden, konzipiert ist, und von oben herab alle Kräfte in den Baugrund ableitet. Entgegen moderner Anmaßung, die das tektonische Prinzip verhöhnt und Bauen in den Bereich der gegenstandslosen Kunst treibt, geht es um solide handwerkliche Prinzipien, um Materie und physikalische Gegebenheiten, um Statik und Dynamik, um das Prinzip der Einfachheit des Entwurfs und um die Verständlichkeit der Konstruktion, die auf das Wesentliche und Minimale reduziert ist, aber auch Mehrzweckaufgaben erfüllen kann. Letzten Endes geht es – immer – um den Willen zur Form.

Bauen im Boden
Drittens und letztens, alles, was mit dem Boden, mit dem Grund, zu tun hat, das Bauen auf dem Boden, das Bauen im Boden, das Bauen mit dem Boden, indem natürliche Zusammenhänge wenig gestört werden, Eingriffe minimalistisch und konsequent zu Ende gedacht sind, Eventualitäten und Ernstfälle, auch im Bereich der Naturgefahren, Berücksichtigung finden und sich dann, wenn alles fertiggestellt ist, eine Eingliederung in die Natur ergibt. Die Bodenbeschaffenheit eines Ortes bestimmt, wie wir bauen, welche Maßnahmen wir setzen (müssen), wie sich trotz der Dynamik und der Instabilität aller natürlicher Dinge ein fester Ort und eine dauerhafte Infrastruktur ergeben. Verwurzelung ist eine Haltung.


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