Das Schlagwort „America First“, das unter Donald Trump zum Leitbild einer neuen US-Politik wird, entstammt eigentlich der 1990er-Jahre. Es kommt nicht von ungefähr, dass Jörg Haider 1992 das aufsehenerregende Volksbegehren „Österreich zuerst“ initiiert hatte, das sich explizit gegen Einwanderung richtete, und rund 416.531 Unterschriften sammelte. Später wurde das „Südtirol zuerst“ im freiheitlichen Kontext in Südtirol übernommen.
Patrick Joseph Buchanan (*2. November 1938 in Washington, D.C.), in der Kurzform Pat Buchanan, ist ein US-amerikanischer Politiker mit irischen Wurzeln, Journalist und Autor. Er war Berater mehrerer republikanischer Präsidenten, unter anderem Richard Nixon, Gerald Ford und Ronald Reagan, und wurde als konservativer Kommentator und Präsidentschaftskandidat bekannt.
Buchanan arbeitete als Redenschreiber für Nixon und Reagan, bevor er in den 1980er Jahren durch seine polarisierenden Kolumnen und TV-Auftritte Berühmtheit erlangte. 1992 und 1996 nahm er erfolglos an den republikanischen Vorwahlen teil, 2000 trat er für die Reform Party an und erhielt im Präsidentschaftswahlkampf gegen George W. Bush und Al Gore 0,43 Prozent.
Als Vertreter des Paleokonservatismus vertrat Buchanan eine isolationistische Außenpolitik, strikte Einwanderungskontrolle und protektionistische Wirtschaftspolitik.
Der Slogan „America First“ wurde von Buchanan in den 1990er Jahren populär gemacht, hat jedoch historische Wurzeln in der US-Politik. Ursprünglich stammt der Begriff aus den 1930er und 1940er Jahren, insbesondere durch das „America First Committee“. Diese Bewegung setzte sich gegen die Einmischung der USA in den Zweiten Weltkrieg ein und vertrat eine isolationistische Außenpolitik.
Politisch läuft das „Amercia first“ auf die folgenden Punkte hinaus:
- Außernpolitischer Isolationismus
- Protektionismus, also Schutz der heimischen Industrie
- Kultureller Konservativismus
- Strikte Einwanderungskontrolle
- Betonung nationaler Interessen
Buchanan prägte den politischen Diskurs der 1990er Jahre und bereitete den Weg für den Aufstieg von Donald Trump, dessen Kampagne 2016 viele „America First“-Ideen übernahm. Während Buchanan als Außenseiter galt, die Außenpolitik von George W. Bush dezidiert ablehnte, wurde seine Philosophie später zum Mainstream innerhalb der Republikanischen Partei.
Der Paläokonservativismus ist eine politische Ideologie in den Vereinigten Staaten, die sich durch die Betonung traditioneller Werte, kultureller Identität, dezentraler Regierungsführung und Skepsis gegenüber Modernität und Globalisierung auszeichnet. Der Begriff leitet sich von den griechischen Wörtern „palaios“ (alt) und „konservativ“ (bewahrend) ab und steht in Abgrenzung zu modernen oder neokonservativen Strömungen. Die Bewegung erlebte in den 1980er und 1990er Jahren einen Aufschwung, besonders durch die Kritik an neoliberalen Wirtschaftspolitiken und militärischen Interventionen der Neokonservativen, sodass die Paälokonservativen oder Paläolibertären die Ideen der „Old right“ fortführen.
Der Libertäre deutsche Volkswirt, Hans-Hermann Hoppe, kritisierte die Ideen von Pat Buchanan 2001 scharf, weil der Paläokonervativismus etatistisch sei.
Insgesamt ist die politische Landschaft der Vereinigten Staaten kaum mit der europäischen Realität vergleichbar, schon gar nicht mit der historisch deutschen Realität, in der das Rechtssein eine metaphysische Angelegenheit ist.


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