Der „Spezialtiefbau“ bezeichnet besonders anspruchsvolle Baumaßnahmen im Untergrund, für welche spezifische Kenntnisse und Erfahrungen notwendig sind, weil das Risiko erhöht ist.
Der Spezialtiefbau bezieht sich folglich auf anspruchsvolle Bauwerke und / oder komplizierte Baugründe.
Im Besonderen befasst sich der Spezialtiefbau mit den folgenden Themenbereichen.
Bei Schlitzwandarbeiten ist, durch Anwendung der Stützflüssigkeiten, eine erhöhte Komplexität gegeben, sodass Schlitzwandarbeiten zum Spezialtiefbau gehören.
Baugruben bis zu 4 Meter können grundsätzlich ohne Stützung ausgeführt werden und sind Standardbauweisen. Werden die Baugruben tiefer, sind Verankerungen (vorgespannte Anker / Zugpfähle / Bodenvernagelung), Aussteifungen (gegen die Baugrubensohle / Durchsteifen auf gegenüberliegende Verbauwand), die Deckelbauweise, Bermenlösungen (Böschungsstufen), Rahmenbauweisen oder Kernbauweisen möglich und
Ebenso kann bei Anwendung spezieller Bohrtechnik von Spezialtiefbau die Rede sein.
Beim Düsenstrahlverfahren handelt es sich um Hochdruckinjektionen von Zementsuspensionen mit Fräswirkung. Üblicherweise wird eine Spülbohrung durchgeführt. Die Zementsuspension verbindet sich mit dem Boden, der je nach Bodenart mehr oder weniger durchlässig ist, und bildet einen Mörtel. Da die Anwendbarkeit vom Bodentyp abhängt, handelt es sich um Methoden des Spezialtiefbaus.
Das trifft in besonderem Maße auch auf Bodenverbesserungen zu, die stets vom Bodentyp abhängen und folglich erhöhtes Wissen verlangen.
Literatur:
[1] Gerd Möller: „Geotechnik – Bodenmechanik“, Ernst und Sohn Verlag, Hoboken 2013
[2] Gerd Möller: „Geotechnik – Grundbau“, Ernst und Sohn Verlag, Hoboken 2017
[3] Conrad Boley: „Handbuch Geotechnik – Grundlagen, Anwendungen, Praxiserfahrungen“, Vieweg Teubner, Wiesbaden 2012


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